Crus des Cognacs

Ausgehend von den Bodenverhältnissen, wie sie der Geologe Henri COQUAND 1860 beschrieb, wurden für den Cognac 1906 6 Lagen festgelegt und in der Verordnung von 1938 bestätigt: Die "Champagne"-Lagen (Grande Champagne und Petite Champagne), die "Borderies" und die "Bois"-Lagen (Fins Bois, Bons Bois, Bois à Terroirs).

Die sechs Lagen ordnen sich konzentrisch um die Stadt Cognac herum an und werden durch die jeweilige Bodenbeschaffenheit unterschieden. Im Zentrum ist zudem auch das Klima günstiger: abgeschirmt von den Nachteilen des maritimen Klimas im Westen und des kontinentalen im Osten.

AOC Cognac
AOC Cognac

Grande Champagne

Sie ist die Premier Cru-Lage der Region. Die Grande Champagne umfasst 27 Gemeinden mit 34.703 ha und etwa 13.250 ha Rebfläche (38 % der Gesamtfläche) südöstlich von Cognac und liefert ca. 18 % des gesamten Cognacs. Die Grande Champagne bringt sehr feine und leichte Branntweine mit Blütenbouquet hervor, die zu ihrer vollen Entwicklung eine lange Alterung im Eichenfass benötigen.

Die Branntweine, die ausschließlich aus dieser Lage stammen, dürfen die Appellation Contrôlée „Cognac Grande Champagne“ oder „Cognac Grande Fine Champagne“ tragen.

Petite Champagne

Die Petite Champagne wird an zweiter Stelle genannt, sie legt sich von Südosten nach Südwesten an die Grande Champagne an. Sie umfasst 60 Gemeinden mit über 65.603 ha und 15.250 ha (25 % der Gesamtfläche) Rebfläche, sie liefert ca. 20 % des Brennweins.

Ihre Böden sind denen der Grande Champagne sehr ähnlich, allerdings nicht ganz so kalkhaltig. Die Destillate dieser Cru sind etwas weniger konzentriert und fein, als die ihrer "großen Schwester", dafür fruchtig-floral betont, was für eine Cognac-Cuvée (Cognac-Verschnitt) von Bedeutung ist. Aber auch Cognacs, welche nur aus der Petite Champagne stammen können durchaus von sehr hoher Qualität sein und das zu einem oft recht günstigen Preis.

Die Branntweine, die ausschließlich aus dieser Lage stammen, dürfen die Appellation Contrôlée „Cognac Petite Champagne“ oder „Cognac Petite Fine Champagne“ tragen.

Borderies

Dies ist die kleinste der sechs Lagen mit gerade mal 6 Gemeinden und 12.540 ha Gesamtgröße und 5000 ha (45 % der Gesamtfläche) Wein-Anbaufläche. Sie liegt im Nordosten der Stadt Cognac und liefert ca. 5 % des Brennweins. Der Boden ist sehr fruchtbar, die oberen Bodenschichten bestehen hauptsächlich aus Feuersteinlehm, der aus der Dekarbonisierung von Kalk stammt (Feuerstein-Tonerde). Diese Bodeneigenschaften ergeben abgerundete, milde Branntweine mit Aromen von Veilchen und Iris. Cognac dieser Lagen ist dafür bekannt, seine optimale Qualität nach einer kürzeren Reifeperiode als die Branntweine aus den Champagne-Lagen zu erreichen.

Die Branntweine, die ausschließlich aus dieser Lage stammen, dürfen die Appellation Contrôlée „Cognac Borderies“ tragen.

Bois

Die Bois waren früher bewaldete Flächen und wurden erst im 19. Jhd. gerodet. Noch heute sind die Weingüter oft durch Waldflächen (frz. bois) getrennt.

 

Fins Bois

Die Fins Bois mit 274 Gemeinden umgibt die drei Lagen Grande Chamgane, Petite Champagne und Borderies und erstreckt sich über 349.803 ha. Lediglich 31.200 ha (11 % der Gesamtfläche) werden für den Weinanbau genutzt. Die bestockten Weinberge ergeben 40 % der Brennweine.

Hier herrschen oberflächliche Lehm-Kalksteinböden vor wie in den Champagne-Lagen. Diese örtlich mit "Groies" bezeichneten Böden sind jedoch meist rot und sehr steinig, mit hartem Kalkstein aus dem Jura. In einer tiefer gelegenen Zone nördlich der Stadt Cognac befindet sich das sogenannte "Pays-Bas" mit sehr lehmigen Böden (bis zu 60 % Lehm).

Es handelt sich größtenteils um Tonerde-Böden, allerdings mit einzelnen Kalkinseln. Gerade diese Kalkinseln sind für den Anbau sehr geschätzt. In guten Jahren können Brände dieser Kalkinseln qualitativ fast an Grande Champagne-Brände heranreichen.

Die Branntweine die ausschließlich aus dieser Lage stammen, dürfen die Appellation Contrôlée „Cognac Fins Bois“ tragen.

 

Bons Bois

Die 372.053 ha große Bons Bois legt sich wie ein weiterer Jahresring um die anderen Crus. Die 9.300 ha Rebfläche (4,7 % der Gesamtfläche) liefern ca. 10 % des Cognacs. Auch hier weist der oft schwere und feuchte Tonboden einige Kalkinseln auf, die bessere Brände hervorbringen. Die Weinberge liegen verstreut inmitten anderer Kulturen, Weideland, Fichten- und Kastanienwälder.

Bons Bois-Brände sind kräftig im Geschmack und weisen nicht die Fein-heiten der besseren Regionen auf und lassen die nahe Seeluft erahnen. Aufgrund des niedrigen Preises sind Bons Bois-Brände für günstigere Standardmischungen geschätzt. Die Bons Bois bringen Branntweine hervor, die schnell altern.

Die Branntweine, die ausschließlich aus dieser Lage stammen, dürfen die Appellation Contrôlée „Cognac Bons Bois“ tragen.

Bois à Terroir bzw. Bois Ordinaires (früher Bois Communs)

Auch Bois Communs oder Bois Terroirs genannt ist die rangniedrigste Cru. Sie zieht über 260.000 ha an der Atlantik-Küste entlang, einschließlich der Inseln Oléron und Ré; lediglich ein kleines Stück im Departement Dordogne liegt nicht direkt am Wasser. Sie hat eine Anbaufläche von ca. 1.100 ha (0,7 % der Gesamtfläche). Maritimes Klima und hohe Bodenfeuchtigkeit sind keine gute Ausgangssituation für den Brennwein. Aufgrund dieser Tatsache besitzt der Cognac der Bois Ordinaires einen eigenen Charakter, der durchaus gefallen kann. Sie altern schnell und besitzen einen ausgeprägten Terroir-Geschmack. Außerdem ist ein solcher Cognac ein beliebtes Souvenir von Oléron-Urlaubern.

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