Habitation und Rhum Clement

Die Heimat von Rhum Clèment ist die Habitation Clèment, die aus der Domaine de l`Acajou bei Le François hervorging. Le François ist eine kleine Stadt mit rund 17.500 Bewohnern an der Atlantikküste. Die schöne Bucht, François Bay, ist von einem Korallenriff umgeben, und schützt die Gemeinde vor den Wellen. 

Rhum Distillerie Clèment - Foto Rhum Clèment
Rhum Distillerie Clèment - Foto Rhum Clèment

Geschichte

 

Das Habitation Clément geht auf die im Jahre 1770 gegründete Domaine de l`Acajou zurück. Der Arzt und Bürgermeister von Le Francoise Homère Clément kaufte 1887 die Zuckerrohrplantage mit Wohnhaus und Zuckerfabrik und begann bald daraufhin mit der Rhum-Produktion unter dem Namen Rhum Acajou. Vor allem durch die Zuckerrohrkrise wurde Clement einer der ersten Rhum Hersteller auf Martinique. Er imitierte dabei die Armagnac Hersteller aus Frankreich. Eine eigene Brennerei eröffnete er allerdings erst 1917, als die Nachfrage nach Alkohol durch den 1. Weltkrieg immer größer wurde.

 

Homère Clément selbst wurde im Juli 1852 in St. Pierre, einer kleinen Stadt im Nordwesten der Insel, als Sohn eines aus Trinidad eingewanderten Schneidermeisters geboren und konnte in Paris Medizin studieren. Nach seinem Studium kehrte er nach Martinique zurück, wo er bald darauf Bürgermeister seiner Heimatstadt Le Francois wurde. Er war ein sehr angesehener Mann der seine politischen Aufgaben engagiert wahrnahm. Hohe Achtung erlangte er z.B.  durch eine Streikschlichtung am 8. Februar 1900 in der Zuckerfabrik von Le Francois, deren Auseinandersetzungen von Arbeitern und Besitzer schon eskalierte und bei dem 10 Streikende ums Leben kamen. 1902 wurde er ins Parlament gewählt und nach dem Ausbruch des Mount Pelée, wurde er parlamentarischer Vertreter der Insel in Paris. Homère Clément wurde aufgrund seines Engagements und seiner Verbindungen auch als ungekrönte König von Martinique genannt.

Habitation Clément auf Martinique
Habitation Clément auf Martinique

Sein Sohn Charles Clèment wurde zum Studieren in das berühmte Pasteur Institut geschickt und kam anschließend in den väterlichen Betrieb zurück und perfektionierte die Agricole Herstellung. Nach dem Tod seines Vaters 1923 übernahm er die Geschäfte der Habitation für rund 50 Jahre. Er produzierte als erstes Rhum Agricole auf Martinique und vermarktete ihn als erstes erfolgreich in Frankreich. Der Name der Plantage und des Rhums wurde zu Ehren seines Vaters erst 1940 in Clèment umbenannt. 1949 erweiterte Charles Clèment seine Produktion durch die Gründung der Society of Soft Drinks Martinique (CMBG), die Soft Drinks, u.a. Coca-Cola in Lizenz und sonstige Spirituosen herstellte.

 

Die beiden Söhne von Charles Clèment, Georges-Louis und Jean-José, stiegen nach deren Ausbildung ebenfalls in den Familienbetrieb mit ein. Ende der 1950iger Jahre übernahm der ältere Sohn Georges-Louis den Direktorposten des Unternehmens. Charles Clement starb im Jahr 1973. 1986 musste die Familie aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage durch die Konsolidierungsmaßnahmen ihre Habitation inklusive der Brennerei verkaufen. 1988 wurde der Betrieb stillgelegt und Clément Rhum wird seit 1989 von der benachbarten Distillerie Simon produziert

Habitation Clément auf Martinique - Foto Rhum Clement
Habitation Clément auf Martinique - Foto Rhum Clement

Seit ein paar Jahren dient das Anwesen nach Renovierungsarbeiten als Museum. Das gesamte Anwesen mit seinem 16 ha großen Park mit über 300 tropischen Pflanzen ist für die Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben. Beim Besuch des Herrschaftshaus auf einer Anhöhe kann man einen sehr guten Eindruck über die damalige kreolische Herrschafts-Architektur und dem Leben von Plantagen-Besitzern gewinnen. Im Haus befinden sich die Wohnräume, Büro und Schlafräume mit den originalen Möbeln.

Herstellung

 

Die Marke Rhum Clément gehört heute zur GBH Group (Bernard Hayot Group) und wird seit 1989 in der benachbarten Distillerie Simon produziert. Wie bei allen Agricole Rhums von Martinique wird Rhum Clément zwischen Februar und Juli aus frischem Zuckerrohrsaft gewonnen. Das geschnittene Zuckerrohr aus dem Gebiet von Le Francoise wird direkt nach dem Schneiden zur Distillerie Simon gebracht, in der es zunächst geschreddert und gepresst wird, um den Saft zu extrahieren. Die verbleibenden Pflanzenreste werden als "Bagasse" für die Brennerei-Öfen verwendet.

Zuckerrohrernte auf Martinique - Foto Rhum Clement
Zuckerrohrernte auf Martinique - Foto Rhum Clement

Der extrahierte Zuckerrohrsaft wird gefiltert und in Stahltanks mit belgischer Bäckerhefe fermentiert. Die Vergärung erfolgt über 36 Stunden zum „Zuckerrohr-Wein“ mit einem Alkoholgehalt von ca. 5 % Vol. 

Vergärung zum Zuckerrohrwein - Foto Rhum Clement
Vergärung zum Zuckerrohrwein - Foto Rhum Clement

Danach erfolgt eine ca. 8 Stunden dauernde Destillation in der alten Kolonnenanlage von Clèment, die Ende der 1980iger Jahre in der Distillerie Simon installiert wurde. Zuständig für die Destillation ist Master Distiller Emanuel Becheau. Nach der Destillation bis zu einem Alkoholgehalt von 65 bis 72 % Vol. kommt der frische Alkohol, der "rhum de coulage" (New Make) auf das Gelände der Habitation Clèment und wird dort abgefüllt oder in Fässer gefüllt.

Für die Fassgereiften Qualitäten erfolgt die erste Lagerung für 1 Jahr in neuen Eichenfässern aus und wird danach für in gebrauchte Bourbon-Fässern umgefüllt. Diese Reifetechnik ist im Cognac Bereich weit verbreitet, da die neuen Eichenfässern im ersten Stadium intensiv ausgelaugt werden und nach der Umfüllung in gebrauchte Fässer der Alkohol in Ruhe reifen kann. Zudem werden bei den durchschnittlichen Jahrestemperaturen von über 26 °C auf Martinique die Holzaromen der neuen Eichen nicht zu dominant. Das angels share beträgt während der Lagerung 8 bis 10 %.

Fassreifung auf der Habitation Clement - Foto Rhum Clèment
Fassreifung auf der Habitation Clement - Foto Rhum Clèment

Die Fässer lagern bei Clèment in vier Lagerhäuser, die rund 7.000 Fässer mit einem Fassungsvermögen von 200 Liter beinhalten. Zuständig für die Fassreifung ist seit 1998 Kellermeister Robert Peronet. Clèment besitzt ebenfalls eine eigene Abfüllanlage auf ihrem Gelände. Vor der Abfüllung werden die Rums in großen Holzbottichen harmonisiert und schrittweise auf Trinkstärke reduziert. Die Abfüllungen erfolgen, wie es die AOC vorschreibt ohne Zusätze von Zucker oder Farbstoff.

Rhum Clèment Varietäten

 

 

Rhum Clément Blanc

 

Für die Rare Cask Collection werden in der Regel 10 Fässer miteinander vermengt und eine Zeit lang in einem großen Vatting Fass harmonisiert. Die Flaschen werden in Fassstärke ohne Kaltfiltrierung, ohne Zusatzstoffe und ohne Zucker abgefüllt. Hier geht`s zu den Beschreibungen der einzelnen klaren Rhums Agricole ->.

Rhum Clément Vieux

 

Für Rhum Vieux gibt es auf Martinique die AOC Regelungen. Hier sind die Alterskonten für bestimmte Namensgebungen vorgeschrieben. Im einzelnen heißt die bei Elevé sous bois oder Paille oder Ambré eine Fassreifung von min. 6 Monaten, bei VO min. 3 Jahre, bei VSOP min. 4 Jahre, bei XO min. 6 Jahre  und bei Hors d’Age oder Tres Vieux min. 10 Jahre Jahre im Holzfass gereift. Die Flaschen werden ohne Zusatzstoffe und ohne Zucker abgefüllt. Hier geht`s zu den Beschreibungen der einzelnen Rhum Vieux ->.

Rhum Clément Rare Casks

 

Für die Rare Cask Collection werden in der Regel 10 Fässer miteinander vermengt und eine Zeit lang in einem großen Vatting Fass harmonisiert. Die Flaschen werden in Fassstärke ohne Kaltfiltrierung, ohne Zusatzstoffe und ohne Zucker abgefüllt. Hier geht`s zu den Beschreibungen der einzelnen Rare Casks ->.

Rhum Clément Single Casks

 

Jede Flasche aus der Rhum Clèment Single Cask Reihe wird aus einem 100%igen gereiftem Canne Bleue Rhum in unterschiedlichem Alter abgefüllt. Alle Daten zur Fassreifung sind auf dem Flaschenlabel vermerkt. Hier geht`s zu den Beschreibungen der einzelnen Single Casks ->.

Rhum Clément Millèsime

 

Die Rhum Clèment Millèsime Flaschen sind 25 Jahre alte Jahrgang-Rhums aus dem Fasslager von Clèment. Wer also mal einen besonderen Tropfen zum 25 jährigen Geburtstag seines Kindes trinken möchte: Hier geht`s zu den Beschreibungen der einzelnen Millèsime ->.

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