Guatemala

 

kurzer Abriss zur Geschichte des Landes

Maya Kultur

 

Das heutige Guatemala war Zentrum der frühen Hochkultur zwischen ca. 2000 v. Chr. bis 1000 n. Chr. der Hochland-Maya. Die Mayan beschäftigten sich früh mit Mathematik und Astronomie und erstellten u.a. einen der ersten Kalender. Heute gibt es noch echte Nachfahren der ehemaligen Maya-Völker, wie das Volk der Quiché in Zunil und viele, entdeckte und unentdeckte Relikte der Maya Kultur, wie die bekannten Ruinen von Tikal. In Tikal wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. eine erste Siedlung gegründet, die sich ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. zur Stadt mit Hochkultur entwickelte und zwischen 300 und 900 n. Chr. ihre Hochphase hatte. Eine weitere große Maya-Stadt war Cival, die erst um 2000 entdeckt wurde. Gründe für das Ende der Maya-Kultur um 1000 n. Chr. sind unbekannt. Ein großes Massensterben der Maya gab ab 1520, fünf Jahre nach Ankunft der Spanier in Petén, durch eingeschleppte Pocken.  

Vizekönigreich Neuspanien

 

Beginn des 16. Jahrhunderts (ab 1523) kam Hernán Cortés aus Mexiko und eroberte das Gebiet des heutigen Guatemalas. 1535 wurde es Teil des Vizekönigreichs Neuspanien mit der Hauptstadt Ciudad Vieja, welche 1542 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Danach war Antigua die Hauptstadt (1543 bis 1773) und 1776 wurde Guatemala-Stadt die heutige Hauptstadt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts eroberten englische Holzfäller den Osten der Yucatán-Halbinsel und siedelten sich im heutigen Gebiet Belize an, welches 1871 offiziell zur Kolonie Britisch-Honduras erklärt wurde. (1859 wurde die Grenze zu Belize gezogen und bis heute erhebt Guatemala Anspruch auf Belize.) Durch den Freiheitskampf in Mexiko wurde die spanische Kolonialzeit auch Guatemala 1821 beendet. Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica bildeten von 1823 bis 1839 die Zentralamerikanische Konföderation. Der Staatenbund war von unterschiedlichen Machtansprüchen geprägt, wodurch es nie zu gemeinsamer Politik kam. Das einzige Relikt ist der 15. September als gemeinsamer Nationalfeiertag in allen fünf Staaten.

Unabhängigkeit & Demokratisierung

 

1840 wurde Guatemala als unabhängiger Staat ge-gründet. Die ersten 30 Jahre waren Großgrundbesitzer an der Macht und versuchten ihre wirtschaftlichen Interessen mit der Gesellschaftsordnung der Kolonialzeit aufrecht zu erhalten. Ab Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich unter Manuel Estrada die Wirtschaft des Landes vor allem durch große landwirtschaftliche Plantagen für Kaffee und Bananen. Eine der mächtigsten Unternehmen wurde die amerikanische United Fruit Company (Die UFC, heute Chiquita, hatte in Guatemala ihre größten Plantagen und war Besitzer der International Railways of Central America und des damals einzigen Karibikhafens des Landes, Puerto Barrios).

 

1944 begann mit der Oktoberrevolution und dem Sturz von Diktator Jorge Ubico (1931–1944) eine Demokratisierung in Guatemala. Als Leitfigur gilt Präsident Arévalo (1944–1949), der Pressefreiheit und Arbeiterschutz im Land einführte. In den 1950iger Jahren wurden (unter Jacobo Arbenz (1950–1954) Landreformen durchgeführt um die die Landbevölkerung zu stärken (damals besaßen 2 % der Grundbesitzer 70 % des nutzbaren Landes). 

US Amerikanische Interessen und Bürgerkrieg

 

Die USA und ihr Demokratieverständnis sind ab und zu schon sehr zwiespältig. Sie selbst sehen sich als der demokratische Staat, selbst unter Trump, der sich gerne zum König von Amerika ausrufen möchte. Doch außerhalb der USA ist Demokratie oft zu nah am Kommunismus und muss, spätestens seit der Monroe Doktrin (1823), verhindert werden, wenn dadurch der Einfluss der USA vermindert wird. So auch in Guatemala. 1954 spielte die CIA eine wesentliche Rolle bei der Machtergreifung von Diktator Carlos Castillo Armas (Operation PBSUCCESS). Dieser und sein Nachfolger nahmen alle sozialen Fortschritte Inklusive der Agrarreform zurück. (Armas wurde 1957 ermordet – Nachfolger Ydígoras war in den 1940igern für zahlreiche Massaker verantwortlich.)

 

Von 1960 bis 1996 herrschte in Guatemala Bürgerkrieg. Dabei kämpften die linken Guerilleros mit Unterstützung von Kuba gegen die Regierung. In dieser Zeit wurden mehr als 200.000 Menschen getötet und über 1 Million Menschen flüchteten aus ihrem Land. Einer der Schlimmsten war General Efrain Ríos Montt, der die indigene Bevölkerung durch flächendeckende Bombardements ausrotten wollte (83 % der Ermordeten waren Mayas, weil sie angeblich die Rebellen unterstützten, allein im September 1982 wurden 9.000 von Ihnen ermordet). Auch hier spielte die USA eine wesentliche Rolle, da sie den Diktator mit Waffen und Logistik unterstützte (getarnt als "humanitäre Hilfe"). Nur unter Jimmy Carter (US- Präsident 1977 bis 1981) wurde diese "humanitäre Hilfe" ausgesetzt. Mit Hilfe der Vereinten Nationen wurde 1996 ein Friedensvertrag unterzeichnet.

Demokratie im 21. Jahrhundert

 

Seit dem Ende des Bürgerkriegs gibt es eine Demokratisierung des Landes. Jedoch ist durch Korruption und die ungleiche Verteilung des Eigentums kaum eine wesentliche Verbesserung für die Bevölkerung vorhanden. Zusätzliches Problem in Guatemala ist die Macht und Gewalt der Drogenkartelle.  

Guatemala, Corona und die USA

 

Unter Trump wird nicht viel besser, vor allem für alle Nicht- US-Amerikaner. So wurden vor und nach Ostern 2020 verstärkt guatemaltekische Migranten deportiert, die z.T. mit dem Coronavirus angesteckt waren. Nach Hugo Monroy, Gesundheits-minister von Guatemala, waren in einem Flug vor Ostern zwischen 50 und 75 % der Deportierten mit dem neuen Virus infiziert gewesen. Monroy bezeichnete die USA in dieser Zeit auch als "Wuhan Amerikas" und gab der Regierung von Donald Trump die Schuld für die Verbreitung des Virus in Guatemala. Diese Schlagzeilen erzeugten in Guatemala Angst vor den eigenen Landsleuten die abgeschoben wurden. Trotz Verhandlungen werden immer noch infizierte Personen nach Guatemala ausgeflogen (im Mai 2020).

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