Longmorn Distillery

Longmorn ist eine Speyside Whiskybrennerei in Morayshire bei Elgin. Sie liegt an der A 941 ca. 4 km südlich von Elgin in Richtung Rothes. Die Longmorn Distillery wurde in der Zeit des Whiskybooms Ende des 19. Jahrhunderts von John Duff (Glenlossie), Charles Shirres und George Thomas gegründet. Sie ist eine der wenigen Brennereien, die niemals stillgelegt wurde. Es gibt zwar kein Visitor Centre, aber es sind nach frühzeitigen Anmeldungen Führungen möglich. Zur Zeit (2016) wird ein Visitor Center nach Aussage von Pernod-Ricard geplant.

Longmorn Distillery - Foto Ralf Zindel
Longmorn Distillery - Foto Ralf Zindel

Geschichte

 

John Duff (Glenlossie), Charles Shirres und George Thomas investierten 20.000 Pfund in den  Bau der Brennerei. Die Produktion startete im Dezember 1894. Das Areal bei Elgin bot alles was es zur Whisky-Produktion bedarf: eine alte Getreidemühle aus dem beginnenden 17. Jahrhundert, Wasserquellen, Gerstenfelder und Eisenbahnanbindung. Zudem wurde die Destillerie auf dem Grund einer ehemaligen Kapelle, der des heiligen Mannes, namens Morgan, gebaut, wodurch der Wasserquelle ein ewiges Sprudeln prophezeit wurde.

John Duff hatte Erfahrung in der Whiskyherstellung bei einigen anderen Brennereien und war vor der Gründung von Longmorn Manager bei Glendronach. Er wirkte aber auch schon 19 Jahre zuvor bei der Gründung der Glenlossie Distillery in der Nähe von Elgin mit. Dazu gründete er 1876 mit einigen Geschäftspartnern die John Duff & Co. 1897 zahlte John Duff seine Partner aus und war alleiniger Besitzer von Longmorn. Durch seinen Verkaufserfolg in den ersten Jahren baute er die Benriach Distillery, aka Longmorn # 2. 1898 ging Duff durch den Pattison Crash Bankrott und die Bank verkaufte seine Anlagen an James R. Grant von der Glen Grant Distillery aus Rothes. Longmorn wurde unter Grant ein wichtiger Bestandteil vieler Blends

Chronik

1894    von John Duff (Glenlossie), Charles Shirres und George Thomas gegründet

1898    John Duff gründete die BenRiach Distillery in der Nachbarschaft

1970    Fusion mit Glen Grant und Glenlivet zur  „The Glenlivet Distillers Ltd.“

1972    Erhöhung der Brennblasen von 4 auf 6

1974    Erhöhung der Brennblasen von 6 auf 8

1978    kam die Destillerie in den Besitz von Seagram

2001    Pernod Ricard übernimmt die Brennerei

Longmorn Distillery - Foto Ralf Zindel
Longmorn Distillery - Foto Ralf Zindel

Produktion

 

Das Wasser bezieht die Brennerei aus den Burnside Quellen. Das Maischen findet in einem 2012 neu installierten Maischebottich statt. Die Kapazität des mah tuns beträgt 8 Tonnen. Die gemälzte Gerste stammt aus Moray, die in der alten Malzmühle gemahlen wird. Bis zur Stilllegung der malting floors von BenRiach 1999 wurde das Malz von Benriach bezogen.

Das Maischen ist die Weiterverarbeitung des Malzes im Mash Tun (Maische-Tonne) zum wort, einer gärungsfähigen Flüssigkeit. D.h. es wird die Stärke aus dem Malz zu Zucker mittels Enzymen abgebaut. Dazu wird der Grist im Maischebottich (mash tun bis 25 000 l) im Verhältnis 1:4 mit heißem Wasser über den Mash Mixer vermischt (Maische = mash = breiig). Es entsteht ein dem Porridge ähnlich heißer Brei. Dieser Prozess wird 3-mal mit unterschiedlich temperiertem Wasser durchgeführt, wobei die Würze (wort) des 3ten Durchlaufs nicht in die Destillation eingeht, sondern für den nächsten Maischeprozess benutzt wird. 

Longmorn Distillery Malt - Foto Ralf Zindel
Longmorn Distillery Malt - Foto Ralf Zindel

Nach dem Abkühlen wird die wort aus den underback in den Gärtank (wash back) gepumpt. Die Gärung bei Longmorn findet im neuen Gärungsraum mit acht Gärbottichen aus Edelstahl statt. (acht Gärbottiche (wash backs) früher auch aus Douglasienholz (je 21.262 l) und fünf aus Edelstahl (je 42.500 l)). Die Wash Backs sind mit Deckeln versehen, damit keine Essigbakterien eindringen und damit der Gärschaum nicht überquillt. Die Gärung ist mit ca. 8-9 % Alkohol abgeschlossen, und das »beer«, der Schotte nennt es »wash«, kann gebrannt werden.

Longmorn Pot Stills
Longmorn Pot Stills

Der Whisky wird in vier Wash Stills (Kapazität je 16.820 l) und vier Spirit Stills (3 x 15.000 l und 1 x 13.638 l) destilliert. Alle Brennblasen haben die typische Zwiebelform und werden seit 1993 mit Dampf erhitzt. Vorher wurde Kohle für die Befeuerung verwendet. Früher gab es außerhalb des Brennhauses worm tubes, die allerdings durch shell and tube condensers ersetzt wurden. Die Jahresproduktion liegt bei 3,5 Millionen l Alkohol.

Longmorn Warehouses
Longmorn Warehouses

Auf dem Gelände gibt es einige Dunnage-Warehouses, in denen ein Teil des Longmorns gelagert wird. Der Großteil der Produktion geht aber sofort in die großen Zolllager von Pernod Ricard nach Keith und Mulben und wird für die Blends verwendet.

Die unterschiedlichen Fässer verleihen dem Longmorn, wie natürlich auch allen anderen Whiskys, unterschiedliche Geschmacks-komponenten. Im Hogshead dominieren würzige Aromen, im Sherry Fass gelangen dunkle reiche Komponenten dazu und im Ex-Bourbon Fass entstehen milde honigartige Noten im Whisky.

Abfüllungen

 

Longmorn ist einer der Hauptbestandteile der Blends Ballantines, Chivas Regal und Royal Salute. Die aktuelle Abfüllung von Longmorn ist die Distiller Choice Abfüllung. Die Original-Abfüllungen der Destillerie aus den letzten 50 Jahren sind sehr übersichtlich. Mehr Infos zu den einzelnen Abfüllungen gibt es per klick.

Mein Tipp: McCrae`s Longmorn 19 Jahre Single Cask 

Mein Tipp: Longmorn Single Malt aus der The Ten Serie

Longmorn Single Malt Whiskys aus der Serie The TEN - Foto Ralf Zindel
Longmorn Single Malt Whiskys aus der Serie The TEN - Foto Ralf Zindel

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