Auchroisk Distillery
Die Auchroisk Distillery ist die eine Whisky-Destillerie der Speyside und wurde erst 1974 in Mulben, Banffshire, gegründet. Das schottisches Dorf Mulben befindet sich zwischen Keith und Rothes in der Whiskyregion Speyside und ist die Heimat der beiden Whiskybrennereien Glentauchers und Auchroisk.
Auchroisk gilt mit seiner modernen Architektur aus den 1970igern als sehr effiziente Brennerei und war damals für die J&B Rare Blends benötigt, da die Produktion der zur Gruppe gehörenden Destillerien Glen Spey, Knockando und Strahthmill schon am Limit produzierten. Heute wird der Whisky vor allem für die Blends von Diageo (Johnnie Walker) verwendet und steht nicht im Marketing Fokus des Besitzers, weswegen bisher auch kein Visitor Center eingerichtet wurde. Abfüllungen als Single Melts sind in den Diageo-Serien Flora & Fauna und Rare Malt Collection oder von unabhängigen Abfüllern zu bekommen. Auf dem Gelände der Brennerei befinden sich 10 Warehouses. Der gälische Name Auchroisk bedeutet “Furt über den roten Strom“.
Geschichte
Mit dem Bau der Auchroisk Distillery 1972, wie auch der Allt-a-Bhainne Distillery, sollte der Bedarf durch die neue Blended Scotch Ära bedient werden. Die Planung der Brennerei erfolgte durch Justerini & Brooks, die mit W. A. Gilbey die Gruppe International Distillers & Vintners (IDV) bildeten. Dazu gehörte vor allem die Marke J&B, für die der Bedarf an Single Malt gedeckt werden sollte, obschon die Malts bisher aus den Speyside Distilleries Glen Spey, Knockando und Strathmill kamen. Die Blends von J&B waren damals hinter Johnnie Walker auf Platz 2 der weltweit meist verkauften Whiskys. Das Hauptproblem bei der Planung von Whisky-Brennereien ist die geeignete Wasserquelle. Vor dem Bau der Auchroisk Distillery wurde das Wasser aus der Dorie's Wel durch eine ausgiebige Testphase in der Glen Spey Distillery auf dessen Eignung geprüft. Nach 2 Jahren Bauphase begann 1974 die Whisky-Produktion. 1975 wird die IDV von der Brauerei Watney Mann übernommen, die im gleichen Jahr mit der Firma Grand Metropolitan fusioniert. Seit 1997 ist mit der Übernahme der Grand Metropolitan Diageo Besitzer der Auchroisk Disitllery. 2015 war die Brennerei 5 Monate für Renovierungsarbeiten und den Einbau eines vollautomatischen Kontrollsystems geschlossen. Für den Bau der neusten Diageo Distillery Roseisle im Jahr 2015 diente Auchroisk als Vorbild.
Produktion
Die Produktion bei Auchroisk war ursprünglich für einen sehr weichen Single Malt ausgerichtet, der zusammen mit Leadermalts für den J&B nötig war (ähnlich Glen Spey). Heute wird für das Blending des Konzerns ein nussiger new make Stil produziert. Die Brennereikapazität wird bei einer 7-Tage-Woche voll ausgelastet und erzeugt rund 5,8 Millionen Liter reinen Alkohol pro Jahr. Destillerie-Managerin ist Jennifer Whyte.
Die Donie's Spring auf den Gelände der Brennerei liefert mit 10.000 Liter pro Stunde ausreichend Wasser für die Herstellung. Dank der Architektur des 1970iger sind die Produktionsräume großzügig angelegt. Das benötigte Malz wird von Großmälzereien angeliefert.
Mashing: In einem 11 Tonnen fassenden Semi Lauter Mash Tuns wird in ca. 8 Stunden das malt zu wort umgewandelt. Dafür wird das grist 3-fach mit heißem Wasser gewaschen. Die ersten beiden Wasser werden in die Washback für die Fermentation gepumpt und das dritte Wasser wird für die Erwärmung der nächsten Maische zurückgegeben. Die entstandene Flüssigkeit mit einem süßen, fruchtigen Charakter ist die Würze (engl. wort).
Fermentation: Das wort kommt dann in eine von z.Z. 8 „wash backs” (Gärtanks) aus Edelstahl, die je 56.000 Liter Fassungsvermögen haben. Das warme wort wird auf 20 °C abgekühlt um dann mit der Zugabe von 200 kg Hefe (Mauri Cream = Distillers yeast) die Gärung einzuleiten. Durch die Gärung entsteht neben Wärme (34 °C) und Kohlendioxid die gewünschte bierähnliche alkoholische Flüssigkeit, the wash, die man dann destillieren kann. Der gesamte Fermentationsprozess dauert im Schnitt 54 Stunden. Der Alkoholgehalt nach der Gärung beträgt dann rund 8 % Vol.
Distilling: Im stillhouse befinden sich die acht Brennblasen der Brennerei. Ihre Form ist zwiebelförmig mit Einschnürungen am Halsansatz (lamp glass). Die Hälse sind relativ hoch und der Schwanenhals (Lyne Arm) besitzt eine leichte Neigung nach oben, welches für die Herstellung eines weichen Whiskys nötig ist. Die 4 Rohbrandbrennblasen (wash stills) haben ein Volumen von je 23.940 Liter und werden für jede Destillationscharge mit ca. 13.00 Liter wash befüllt. Die vier Feinbrandbrennblasen (spirit stills) mit dem Volumen von 16.760 Liter werden mit ca. 8.000 Liter befüllt. Die Kondensation der Alkoholdämpfe erfolgt in am Rande angebrachten shell and tube Kondenser. Das new make hat eine durchschnittliche Alkoholstärke von 70 % Vol. und wird vor der Fassbefüllung auf 63 % Vol. reduziert
Maturing & Bottling: Bei der Reifung der Auchroisk Whiskys wurde früh der Prozess einer Zweitreifung eingeführt. So wurde nach 10 Jahre Reifung in Ex-Bourbon-Whiskey der Whisky für 2 weitere Jahre in Ex-Sherry-Fässer gefüllt. Die IDV hat dies allerdings nicht großartig publiziert, wodurch Balvenie und Glenmorangie oft als die Pioniere dieser Reifetechnik angesehen werden.
Abfüllungen
Von Auchroisk gibt nur limitierte Destillerie-Abfüllungen von Diageo und daher findet man meist unabhängige Abfüllungen von Auchroisk Single Malts. Die erste Single Malt Abfüllung aus der Brennerei war 1978 ein knapp über 3 Jahre alter limitierter Singleton Particular mit 43 % Vol. für den japanischen Markt. Für den Rest der Welt wurde 1986 die erste Originalabfüllung als 10 Jahre alter „The Singleton“ (of Auchroisk) vermarktet. Der Name „The Singleton” wurde vom Besitzer bevorzugt, da sie der Meinung waren, daß es Kunden schwerfallen würde, den Namen Auchroisk auszusprechen. Um die Jahrtausendwende wurde der Name Singleton dann durch Auchroisk 10 Years Old für die Flora und Fauna Reihe ersetzt. Unter "Singleton" wird im englischen eigentlich ein „Einzelstück“ bezeichnet. Unter der Whiskybezeichnung „The Singleton“ werden jedoch gleich 3 verschiedene Single Malts von Diageo vermarktet:
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